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MODELL

Baujahr - Modellbezeichnung - Merkmale

 

1991-1994 - 3YF1   - Rechteckscheinwerfer Europa 48 PS

1991-1994 - 3YF2   - Rechteckscheinwerfer nur Spanien

1991-1994 - 4BW    - Rechteckscheinwerfer nur Schweiz und Österreich

1994-1996 - 4MY1  - Doppelscheinwerfermodell Europa 48 PS

1994-1996 - 4MY2  - Doppelscheinwerfermodell nur für Spanien

1994-1996 - 4NV1  - Doppelscheinwerfermodell nur Schweiz und Österreich

1994-1996 - 4NW1 - Doppelscheinwerfermodell nur Deutschland 

     ab 1996 - 4MD1 - Doppelscheinwerfermodell Europa 46PS

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Grundsätzlich ist bei der Beschaffung von Verschleißteilen sowie Motoren- und Getriebeteile das Modell 3YF der kleinste gemeinsame Nenner.  Bei den Fahrzeugen für die Schweiz und Österreich ist durch die örtlichen Gesetzesauflagen eine andere Bedüsung eingesetzt worden. Nachfolgend aufgeführte Teile wurden Herstellerseitig ab dem Modell 4MY verändert: Lenkerarmaturen, Instrumententafel, Scheinwerfer, Lampenhalterung, Kabelbaum, TCI, alle Verkleidungsteile, Tank, obere Gabelbrücke (Achtung der Drehzahlmesser ist digital) alle anderen Bauteile sind Modellübergreifend gleich geblieben. Ebenfalls eine Fundgrube für Ersatzteile bezogen auf Motor, Getriebe und Vergaser sind die MZ-Modelle Baghira und Scorpion.  

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Durch die optische Anpassung an die Super Ténéré, sollten die Verkaufszahlen der XTZ 660  an die Erfolge der großen Schwester anknüpfen. Yamaha nutzte die Synergien der Baureihenänderung und besann sich auf das Baukastensystem, wodurch alle geänderten Bauteile (s.o., außer Verkleidung,  Tank, Kabelbaum und CDI) von der Super Ténéré (Typ 3LD) übernommen wurden. Vermutlich führten Überkapazitäten des Modells 3YF dazu, daß bei dem Typ 4MY Fahrzeuge mit 3YFxxxxxx Fahrgestellnummern auf den Markt gebracht wurden. Ab dem Modell 4MD1 musste wegen neuer Emissionsvorschriften die Vergaserbedüsung  und Sekundärübersetzung verändert werden, wodurch die Motorleistung auf 46 PS reduziert wurde. Zusätzlich wurde 1996 der Handbremshebel der TDM mit größerem Kolben verbaut. 

 

Folgendes muß bei der Modell-Zuordnung beachtet werden:

  • Modell- bzw. Baujahr ist nicht mit dem Zulassungsjahr zu verwechseln, deshalb gibt es auch 98er Ténérés Modell 3YF
    (Ladenhüter, 1998 Zugelassen)!
     

  • Die Fahrgestellnummer gibt nicht zwingend einen Hinweis auf das Modell, z.B. Modell 4MY mit einer 3YFxxxxxx Fahrgestellnummer (Überkapazitäten)!
     

Deshalb ist bei der Ersatzteilbestellung beim Händler immer Vorsicht geboten, nur die Fahrgestellnummer reicht manchmal nicht aus, wird für die Verkleidung ein Ersatzteil unter 3YFxxxxx bestellt und es handelt sich um ein Modell 4MY Baujahr 1994 (Doppelscheinwerfer), kann es sein, das ein Ersatzteil für das Rechteckscheinwerfer-Modell ausgeliefert wird. Diese Besonderheit betrifft allerdings nur folgende Ersatzteile : Lenkerarmaturen, Instrumententafel, Scheinwerfer, Lampenhalterung, Kabelbaum, TCI, alle Verkleidungsteile, Tank und obere Gabelbrücke, sonstige Teile s.o.!

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Gebrauchtkauf

Bei dem Modell 3YF Fahrgestell Nr. 3YF-089769 bis 3YF-091248 und 3YF-106240 bis 3YF-108264 wurde seitens Yamaha eine Rückrufaktion durchgeführt, da bei dem Hinterrad-Dämpfer durch Materialfehler in der Produktion die Kolbenstange brechen könnte.  Dieser Makel ist sicherlich bei den Fahrzeugen, die Heute zum Kauf angeboten werden behoben, bzw. bei Krädern mit Fahrwerksumrüstungen kein Thema. Modellspezifisch sind beim Gebrauchtkauf  keine Schwachstellen bekannt, die berücksichtigt werden müssten, deshalb gelten für die Ténéré die Grundsätze wie für alle Motorräder.

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  • Fahrgestellnummer mit Kfz-Brief und Kfz-Schein vergleichen.

  • Sind für alle Anbauteile ABEs vorhanden oder eingetragen?

  • guter Allgemeinzustand = i.d.R. gewissenhaft gepflegt und gewartet !

  • Lenkkopflager auf Einrasten und Spiel prüfen.

  • Kettendurchhang und Kettenglieder auf Beweglichkeit prüfen. Wurde die Kette bis zum Anschlag des Kettenspanners gespannt, ist die Kette verschlissen.

  • Hinterrad entlasten und bei eingelegtem Gang drehen und auf Spiel prüfen (verschlissene Ruckdämpfer)

  • Sichtprüfung der Standrohre und des Hinterraddämpfer, Ölnebel weist auf verschlissene Simmerringe hin. Sind die Standrohre gerade? Taucht die Vorderradgabel beim bremsen mit Vorderradbremse stark ein (Gabelfedern defekt)?  

  • Reifenprofiltiefe prüfen!

  • Lichtanlage und Blinker prüfen

  • Untere Gabelbrücke auf Risse oder Stauchung am Lenkeranschlag prüfen (Unfall)!

  •  Geradeauslauf während einer Probefahrt prüfen. Radflucht prüfen, ist das Hinterrad fluchtend eingebaut, sonst könnte der fehlende Geradeauslauf auf einen Rahmenschaden hinweisen.

  • Ölstand messen, ist der Ölstand unter Optimum wird der Besitzer diesen nicht regelmäßig kontrolliert haben.

  • Wenn der Motor im Standgas nach dem Warmfahren rasselnde Geräusche abgibt sind a) die Ventile verstellt oder b) die Steuerkette defekt oder c) der Steuerkettenspanner defekt.

  • Funktionsprüfung der Bremse, Sichtprüfung der Belagstärke.

  • Sind die Bremsscheiben riefig?

  • Bei der Probefahrt auf ungewöhnliche (heulende) Geräusche im fünften Gang achten (Zahnrad verschlissen). Leicht hackeliger Schaltvorgang zwischen dem ersten, Leerlauf und zweitem Gang ist normal, alle nachfolgende Gänge sollten leicht zu schalten sein, sonst ist die Kupplung verschlissen oder der Ölstand zu gering!

  • Bremsflüssigkeits- und Kühlmittelstand prüfen !

  • Lenkradschloss prüfen, Achtung bei der XTZ lässt sich das Lenkradschloss nur verriegeln, wenn der Lenker bis zum Anschlag nach links gedreht wird. Ein defektes Lenkradschloss lässt auf einen Diebstahlschaden schließen.

  • Startet das Motorrad willig und muß bei kaltem Motor der Chocke benutzt werden, stirb der Motor warm bei gezogenen Chocke bzw. geschlossenem Benzinhahn ab, ist die Vergasereinstellung in Ordnung.

  • An der Lampenhalterung rechts unterhalb der  Instrumentenabdeckung befindet sich der Spannungsregler, dieser sollte a) Kühlrippen besitzen und b) nach der Probefahrt nur Handwarm sein.

  • Viele Vorbesitzer mit kurzen Besitzstandzeiten deuten auf verstecke Mängel hin, die sich erst im alltäglichen Betrieb offenbaren.

  • Spiel des Schwingenlagers prüfen, Hinterrad entlasten eine Hand am Rahmen und mit der anderen Hand das Rad quer zur Fahrtrichtung rütteln.

  • Sichtprüfung der Verkleidung auf Risse und Schleifspuren.

  • Wird bei ungedrosseltem Motor nur eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Km/h erreicht, ist die Membrane des Sekundärvergasers gequollen.
     

Grundsätzlich sollte nach einem erfolgreichen Kauf eine große Inspektion folgen bzw. mindestens Öl, Bremsflüssigkeit und Kühlflüssigkeit gewechselt werden. Die Meinung das ein Motorrad schlechter ist, welches vom Besitzer selbst gewartet und nicht durch eine Fachwerkstatt gewartet wurde, will ich nicht bestätigen. Vielmehr zeigen Werkstatttest die in einschlägigen Fachzeitschriften publiziert wurden,  wie unzureichend die Leistung vieler Fachbetriebe ist (Eine Erfahrung, die ich bestätigen kann).
Die Kaufentscheidung wird für diese Beurteilung sehr stark vom Gesamteindruck, der eigenen Menschenkenntnis und dem technischem Wissen abhängen. Eigentlich Nebensächlich für die Kaufentscheidung ist die Nutzung der Ténéré im Gelände (durch den Vorbesitzer), da dieses Motorrad aufgrund seines Übergewichtes nicht wie ein Crosser oder eine Hardenduro bewegt wird ist auch nicht mit übermäßigem Verschleiß zu rechnen.

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